VCD: Dem Flughafenausbau fehlt die Grundlage
Pressemitteilung vom 16.01.2009
Von: @Verkehrsclub Deutschland (VCD) <2009-01-16>
Für den Verkehrsclub Deutschland (VCD) ist es nicht nachvollziehbar, dass die vorliegenden Eilanträge gegen Ausbau und Planfeststellung abgewiesen wurdenwurden.

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) bezieht kritisch Stellung zum vorliegenden Votum des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs (VGH) zum Flughafenausbau. Es sei nicht nachvollziehbar, dass die vorliegenden Eilanträge gegen Ausbau und Planfeststellung abgewiesen wurden. Durch den erheblichen Einbruch bei den Passagier- und Frachtflugzahlen sei das Hauptargument für den Ausbau erwiesenermaßen nicht mehr gegeben. „Damit ist dem derzeit gültigen Planfeststellungsbeschluss die eigentliche Grundlage entzogen“, so Holger Greiner, Rhein-Main-Sprecher des VCD-Landesverbandes Hessen. Dass die Grenzen der Belastungen durch den Flugverkehr für die Menschen längst erreicht sind, hätten aber auch die Richter erkannt, da sie die von der Landesregierung vorgesehenen Nachtflüge nicht für zulässig halten. Damit hätten sie, zumindest indirekt, auch eine Drehkreuzfunktion des Frankfurter Flughafens - mit Nachtflugbetrieb - abgewiesen. „Da wäre es eigentlich nur konsequent gewesen, den gesamten Ausbau zu kippen“, so Greiner.

Die Fragwürdigkeit eines globalen Luftfahrtdrehkreuzes mitten in der dicht besiedelten Rhein-Main-Region werde mittlerweile überdeutlich. Durch das dichteste Netz an Verkehrsflughäfen in Europa“, gibt es „schon reichlich Überkapazitäten, auch für Nachtflüge“, so der Luftverkehrs-Experte des Hessischen VCD, Werner Geiß. Der starke Rückgang bei der Luftfracht und die Vorliebe der Airlines für kleinere Langstreckenjets seien Indizien dafür, dass sich in Europa dezentrale Strukturen beim Luftverkehr durchsetzten. Angesichts der Folgen der Wirtschaftskrise und der zukünftig zu erwartenden Entwicklungen im Luftverkehr drohe die neue Landebahn „nichts weiter als eine milliardenteure Investitionsruine mit verheerenden Wirkungen für die Menschen und die Natur in der betroffenen Rhein-Main-Region“ zu werden. Gerade in den umliegenden Kreisen und Kommunen würde das Ausbauprojekt, mit dem damit verbundenen zunehmenden Fluglärm, wirtschaftliche Perspektiven beeinträchtigen. Das von Fraport AG und Landesregierung gebetsmühlenartig wiederholte Argument von der „Jobmaschine Flughafen“ habe sich längst als „bloßes Wunschdenken“, entlarvt. Ein Weggang von Lufthansa Cargo wäre, so Geiß, „für den hiesigen Arbeitsmarkt weitgehend ohne Belang aber ein Lichtblick für unsere Region“.

„Alle ökonomischen und ökologischen Indikatoren sprechen jetzt gegen den Ausbau“, resümiert VCD-Sprecher Greiner. Künftig sei, auch bedingt durch den Zwang zur Beschränkung dieser so klimaschädlichen Form der Mobilität, von einem sinkenden Bedarf beim Flugverkehr auszugehen. Eine „Verlagerung der betreffenden Verkehrströme auf die schnellen Züge der europäischen Bahnen ist daher unbedingt anzustreben“. Der Hessische VCD fordert daher von den politisch Verantwortlichen jedweder Couleur „ein Innehalten und ein Überdenken des unsinnigen Großprojekts“.

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